Aus gegebenem Anlass wollen wir mit dieser Veranstaltung auf das ZAD, die zone à défendre von Notre-dame-des-landes aufmerksam machen. Die Menschen dort haben sich über Jahre dem Bau eines Flughafens widersetzt und gleichzeitig die Vision und die Möglichkeit für eine andere Art von Zusammenleben realisiert. Sie betreiben unterschiedliche selbstorganisierte Projekte, Landwirtschaft im Einklang mit Mensch und Natur und organisieren ihr Miteinander kollektiv. Sie haben ihr Ziel erreicht, der Flughafen wird nicht gebaut. Trotz ihrer wichtigen Arbeit werden sie nun seit 8. April vom französischen Staat angegriffen. Die Polizei geht gewaltsam gegen die Verteidiger der Zone vor und verwendet massenweise Tränengas, obschon das ZAD ein weltweiter Mutmacher für Solidarität und Kooperation geworden ist. Kollektive Strukturen stellen die Staaten vor ungekannte Herausforderungen. Anstatt diese anzunehmen, wird die Entstehung solcher Orte und zugehöriger Konzepte gewaltsam niedergeschlagen. Vertragsabschlüsse, welche allein überhaupt ein Ansiedeln irgendeiner Art erlauben, werden nur mit Individuen oder Unternehmen gemacht, also mit der Rechtskonstruktion der natürlichen Person und der juristischen Person. Für kollektive Strukturen, welche undeutlich, ephemer und unvorhersehbar sind gibt es keinen Umgang. Dies führt dazu, dass diese Art der Organisation und Umsetzung entsprechender Lebensentwürfe, wie auch der Einsatz für eine unversehrte Lebenswelt, also gegen ökologiefeindliche Projekte, kriminalisiert wird. Eine Tendenz die man weltweit beobachten kann. Mit der Veranstaltung im B-Lage, wollen wir diese Aspekte in den Fokus rücken und zudem Einblick in das Konzept und das real existierende ZAD geben.
In light of recent events, in this public session we draw attention to the ZAD, or ‘Zone à défendre’, at Notre-dame-des-landes. For decades, the people living there have resisted a planned airport. In the process, they have realised a vision for another possible way of living together. They operate various self-organised projects, including agricultural work balancing the needs of humans and the natural world. They are organised as a collective. Early this year, they achieved their original aim: the airport will not be built. Despite their important work, as of the 8th of April they are under attack from the French state. The police are proceeding with violence against the defenders of the zone, including the use of tear gas, even though the ZAD is renowned worldwide as a bold model for solidarity and cooperation. States envision collective structures to be an unknown and direct challenge. Instead of accepting such structures, the emergence of such structures and places, and the concepts supporting them, are violently knocked back. Negotiated contracts — the only way to legally settle land — are only made with individuals or businesses, i.e. with the legal construction of natural persons or legal entities. For collective structures, which are more amorphous, ephemeral and unpredictable, there is no option. This meansthat this form of organisation — even as it realises other modes of living, including committing to keeping the environment intact — is criminalised. This is a tendency that can be observed playing out in other contexts, worldwide. The event in BLage will shift the focus to these aspects, while shedding light on the concept for, and existing structures of, the ZAD itself.
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