Tödliche Schiffsunglücke wie zuletzt vor Pylos, bei dem ein Schiff mit mehr als 700 Geflüchteten sank und mehrere hundert Menschen ertranken, gehören zur tragischen Realität im Mittelmeer der letzten Jahre. Das fragwürdige Handeln offizieller europäischer Akteur*innen, wie Frontex und die staatlichen Küstenwachen, welche viel zu spät eingreifen oder die Katastrophen unter Umständen selbst auslösen, unterstreichen die Unverzichtbarkeit ziviler Seenotrettungsprogramme.
Doch das Handeln der rechtspopulistischen Regierung in Italien, darunter das zum Jahresanfang erlassene Dekret zur Seenotrettung, könnte ausgerechnet diese Initiativen bald unmöglich machen.
Der Abend gibt eine Einordnung zur politischen Situation in Europa und insbesondere in Italien und Libyen und deren Bedeutung für die zivile Seenotrettung. Zudem diskutieren wir gemeinsam mit Aktivist*innen aus Berlin, warum es wichtig ist, sich der Abschottungspolitik auch hier vor Ort entgegen zu stellen und geben Einblicke, wie man die Arbeit der zivilen Organisationen aktiv und praktisch unterstützen kann.
Im Anschluss schauen wir gemeinsam den Kurzfilm „Seabird – das Zivile Auge“ mit anschließender Fragerunde.
Das zentrale Mittelmeer: Ein Ort, wo Wut, Trauer und Erleichterung so nah beieinander liegen. Ein Ort, wo wir zuschauen müssen, wie Menschenrechte systematisch gebrochen werden. Genau dort fliegt Sea-Watch gemeinsam mit der Schweizer NGO “Humanitarian Pilots Initiative” (HPI) seit 2017, um die Menschenrechtsverletzungen durch die sogenannte libysche Küstenwache zu dokumentieren. Der Film “Seabird – Das zivile Auge” macht deutlich, dass die EU die Zusammenarbeit mit der sogenannten libyschen Küstenwache beenden muss und stattdessen für sichere Fluchtwege für alle schutzsuchenden Menschen einstehen sollte.
Schreibe einen Kommentar
Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar abzugeben.