Das verzweigte Aufbäumen – Von Zellstoff, Landkonflikt und Widerstand in Chile

Mehrere Millionen Menschen gingen Ende 2019 auf die Straßen Chiles, um gegen Regierung, Verfassung und Neoliberalismus zu demonstrieren. Die landesweiten Blockaden trafen auch den Forstsektor, der überwiegend im historischen Siedlungsgebiet der Mapuche wirtschaftet und von der Enteignungs- und Vertreibungspolitik der Diktatur profitierte. Heute erstreckt sich die Monokultur auf über 3 Mio. Hektar und verursacht Erosion, Artenverlust und Ernteausfälle.

Aufgrund der geringen Rückübertragung eignen sich Mapuche und Kleinbäuer*innen Flächen wieder an, pflanzen heimische Bäume und betreiben Ökoanbau. Der Staat reagiert auf diesen Kampf mit Militarisierung und Anwendung des Anti-Terror-Gesetzes aus der Diktatur.

Verarbeitet werden die Eukalyptus- und Kieferstämme in riesigen Chemiefabriken, die giftige Abwässer und Emissionen freisetzen. Regelmäßig blockieren Anwohner*innen die Werkstore, um auf die Gefährdung hinzuweisen. Deutschland ist der führende EU-Importeur des chilenischen Zellstoffs. Viele Endprodukte besitzen das FSC-Logo für umweltgerechte und sozialverträgliche Erzeugung.

Im Film kommen Gegner*innen und Befürworter*innen des zweitgrößten Wirtschaftssektors Chiles zu Wort.


HD, 85 Minuten, Chile/Deutschland 2021

Ein Film von Zwischenzeit e.V.

Trailer und Infos: http://www.zwischenzeit-muenster.de/Chile-Film.html

Veranstaltung in Anwesenheit des Filmteams