Diskussion mit Mako Qocgiri, Civaka Azad
Der türkische Angriff auf den Kanton Afrin bringt das Projekt Rojava in eine weitere existenzielle Bedrängnis. Nach dem Fall von Raqqa und der Schwächung des IS in Syrien hat sich das Kräfteverhältnis zuungunsten des multiethnischen Projekts Rojava (Demokratische Föderation Nordsyrien) verschoben. Die kurdisch geführte Allianz der SDF versuchte seit der Verteidigung von Kobanê die Widersprüche zwischen den imperialistischen Kräften zu nutzen und sich damit vor der Vernichtung zu retten. Dabei ging die kurdische Bewegung taktische Bündnisse mit Russland und den USA ein, wissend, dass dies keine strategischen Partnerschaften sein konnten. Vor dem Angriff der Türkei hat Russland die völlige Unterwerfung von Afrin unter Assad gefordert.
Nach dessen Ablehnung haben sie den Weg für eine türkische Invasion frei gemacht. Der Widerstand gegen diese Offensive ist heftig und relativ erfolgreich, momentan konnte die türkische Armee kaum Geländegewinne erzielen, allerdings fordern die massiven Luftangriffe zahlreiche Opfer.
Im Gegensatz zu der Schlacht um Kobanê schweigen momentan alle Regierungen zur Invasion der Türkei. Die NATO legitimiert dem Angriff sogar mit „legitimen Sicherheitsinteressen der Türkei“. Deutschland liefert im großen Stil die Waffen dazu, wie den Leopard 2 Panzer. Wir wollen mit Mako Qocgiri sprechen, welche Perspektiven Rojava hat und welche Strategien die kurdische Bewegung verfolgt, um die demokratischen Errungenschaften von Rojava zu bewahren.
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